Mittwoch, 12. September 2012

Back to school

Liebe Mitleser

Als wir das letzte Mal über unser Leben in Verona berichtet haben, stand ein langer Sommer vor uns. Nun sind diese 3 Monate bereits vorbei und die Kinder starten in ein neues, spannendes Schuljahr. Wir haben vieles erlebt in dieser Zeit und blicken auf eine ereignisreiche Zeit mit vielen schönen Momenten, Erlebnissen und neuen Eindrücken zurück.

Gleich zu Beginn der Schulferien haben Mattia und Alessio an einem "Crest" (Sommercamp) in einem nahegelegenen Sportcenter teilgenommen. Dort hatten sie die Möglichkeit verschiedenste Sportarten wie Tennis, Fussball, Schwimmen und vieles mehr in einer tollen Umgebung auszuüben. Danach ging es dann ins Fussballcamp in Vipiteno, Südtirol, welches von zwei ehemaligen Serie A Spielern organisiert wurde. Diese Woche wird für Mattia und Alessio immer in Erinnerung bleiben, konnten sie doch während zwei Wochen ihrem liebsten Hobby frönen. Zudem fand gleichzeitig die EM statt, man kann sich die Euphorie der Jungen vorstellen beim Einzug von Italien in den Final. Es gab natürlich -unvermeidlich- Reklamationen der anderen Hotelgäste ab dem lauten Freudegeschrei der Kids. Dazu muss man sagen, dass die Euphorie für die italienische Nationalmannschaft nicht halb so gross ist hier in Italien selbst, als von den vielen Tifosis in der Schweiz.

Als nächster Höhepunkt reiste ich dann mit Alessio und Emma in die Schweiz. Mattia war so begeistert vom Fussballcamp, dass er kurzfristig noch eine Woche verlängert hat. Der Höhepunkt von unserem Besuch in der Schweiz, war sicherlich das Jugendfest, wo wir auch die Gelegenheit hatten viele Freunde und Bekannte wieder zu treffen. Emma hat in dieser Zeit auch dem Kindergarten einen Besuch abgestattet und Alessio natürlich seiner "alten " Klasse im Hübel. Diese Besuche sind immer sehr intensiv, will man doch möglichst viel in diesen Tagen machen und liebe Freunde treffen. Wir hatten eine tolle Woche insbesonders auch durch unsere tolle Gastgeberfamilie. Unser Haus in Dottikon haben wir für den Moment an den Götti von Emma vermietet, wir konnten aber während unserem Aufenthalt dort sein. Wir haben also für eine Woche eine ganz wunderbare WG genossen. Zurück aus der Schweiz ging es dann für ein verlängertes Wochenende nach Pesaro. Der Ort Pesaro ist in der Region Marken am Meer gelegen. Dieser Ort wurde für den jährlich stattfindenden Event für die besten Skoda-Händler ausgewählt. Eingeladen wurden die besten Skodahändler in ganz Italien zusammen mit ihren Familien. Somit waren wir eine bunt gemischte Truppe mit vielen Kindern. Das Programm welches uns geboten wurde war vielfältig und spannend. Ein Höhepunkt war sicherlich der Besuch der im Landesinneren gelegenen Stadt Urbino. Urbino ist wegen seiner Architektur und seiner Kulturgeschichte Teil des Weltkulturerbes. Heute ist die Stadt insbesonders auch bekannt als Universitätsstadt. Die Universität von Urbino wurde im Jahre 1506 gegründet. Diese Stadt ist wirklich ein Besuch wert! Die Zeremonie mit der feierlichen Uebergabe für die 3 Erstplazierten unter den Händlern fand im wunderbaren Urbino Resort statt. Ein wahres Bijou von einem Agriturismo in den Marken www.urbinoresort.it. Dieser abend war ein weiterer Höhepunkt an diesem Anlass. Auch unser Hotel welches direkt am Strand von Pesaro lag ist unbedingt weiterzuempfehlen. Wir haben unsere Zeit dort sehr genossen.www.excelsiorpesaro.it.

Nach unserer Rückkehr von Pesaro hatten wir dann einen Kurzbesuch von meiner Schwester Marion mit ihrer Familie. Sie haben auf der Durchreise nach Kroatien einen Zwischenhalt in Verona eingelegt. Kurz darauf kam meine Schwester Daniela mit ihrer Familie für ein paar Tage auf Besuch um Verona, die Valpolicella und den in unmittelbarer Nähe gelegenen Gardasee zu besichtigen. Wir haben die Zeit mit Ihnen sehr genossen, nun können auch sie sich ein Bild von unserem Leben hier machen. Kurz darauf hiess es dann bereits wieder Koffer packen und auf ging es für 2 Wochen in die Südtürkei. Da
wir von Verona aus keinen Direktflug hatten, sind wir über Venedig und Istanbul nach Antalya geflogen. In der Südtürkei trafen wir dann auf unsere befreundete Familie aus der Schweiz mit welchen wir die zwei Wochen in der Türkei verbrachten. Wir hatten uns eigentlich bereits in Italien an die Hitze gewöhnt, kamen dann aber bei 40° welche auch noch um 22.00 Uhr herrschten doch arg ins Schwitzen. Nach 2 Tagen wurde es dann aber zum Glück etwas "kühler" , mit durchschnittlichen 35-37° Grad waren dies für uns Temperaturen die gut auszuhalten waren. Schliesslich waren wir ja in den Ferien und haben sehr viel Zeit im Wasser verbracht. Wir hatten wunderbare 2 Wochen, welche für uns alle viel zu schnell vorbeigingen. Das Hotel und die Umgebung waren wirklich optimal für einen entspannenden Strandurlaub www.delphin-imperial.de. Emma hat sich mit einem Mädchen aus der Schweiz (Volketswil) angefreundet, die zwei waren für 2 Wochen unzertrennlich. Da sieht man wieder wie klein die Welt doch ist, wir haben die Familie nun nach den Ferien bereits schon einmal besucht in der Schweiz.

Nach unserer Rückkehr aus der Türkei hatten wir dann Besuch aus der Schweiz von unseren Nachbarn aus Dottikon, Familie Michel mit ihren 3 Kindern. Sie verbrachten 2 Wochen am Gardasee und da war es natürlich ein Katzensprung bis zu uns. Wir konnten Ihnen die Stadt Verona zeigen und auch ein Besuch beim Weinhändler liessen sie sich nicht entgehen. Das ist ja eigentlich ein "must" sind wir mitten in der Gegend wo der berühmte Amarone produziert wird. Kurz danach ging es dann Richtung Bellaria welches in der Nähe von Rimini liegt. Skoda hat in Zusammenarbeit mit der Radiostation 101 an mehreren italienischen Stränden während des Sommers eine Aktion gestartet bei welcher Testfahrten gemacht werden konnten und diverse Attraktionen geboten wurden. Während unserem Aufenthalt in Bellaria fand z.Bsp. das Luca Carboni Konzert statt. Dies waren für die Marke Skoda gute Anlässe um den Bekanntheitsgrad der Marke zu steigern, was leider immer noch (anders als in der Schweiz) sehr nötig ist. Für mich war es das erste Mal, dass ich in der Emilia Romagna an einem Badeort war und ich muss sagen, dass ich sehr positiv überrascht war. Der Strand war schön und man konnte überall mit dem Fahrrad unterwegs sein, da die ganze Strandpromenade für den Autoverkehr gesperrt ist. Kaum zurück von Bellaria ging es weiter für 2 Wochen nach Jesolo, wo wir 2 Wochen zusammen mit unseren Nachbarn aus Verona, ihren 4 Kindern und ihren 2 Hunden verbrachten. Nebst den eigenen 4 Kindern brachte die älteste Tochter noch ihre Freundin mit und Elisabetta (die Mutter) auch noch eine Freundin. Mattia und Alessio waren also die Hähne im Korb zusammen mit 9 Frauen, das wurde ihnen manchmal sicherlich zuviel des Guten, da waren sie froh, wenn sie am Wochenende jeweils Unterstützung von Donato erhielten. Wir hatten zwei Wohnungen in einem Wohnblock direkt am Meer. Für die Kinder war es traumhaft, der Strand lag direkt vor der Haustüre, ich konnte vom Balkon aus sehen wenn sie im Wasser waren. Eigentlich wollte ich ja nie mehr nach Jesolo gehen, ich war dort mit 17 Jahren zum ersten Mal alleine in den Ferien mit meiner Schulfreundin und es hat mir überhaupt nicht gefallen. Aber eben sag niemals nie. Ganz anders habe ich dieses Mal Jesolo empfunden, es hat mir sehr gut gefallen. Toll fand ich vorallem, dass ich das Auto 2 Wochen stehen lassen konnte, wir konnten alles mit dem Fahrrad erledigen. Ich machte den Fehler, dass ich am ersten abend für alle gekocht habe, dass hat dann allen so geschmeckt, dass ich von da an jeden Tag für die ganze Truppe gekocht habe. In unserer Wohnung wurde gekocht und dann unter Mithilfe von allen Kindern alles nach unten in die Wohnung von Elisabetta getragen, da diese Wohnung grösser war. Dort sassen wir dann alle zusammen an einem grossen Tisch und es ging immer laut und lustig zu und her. Wir werden diesen Urlaub immer als etwas besonders in unserer Erinnerung behalten, verbindet unserer beiden Familien inzwischen auch eine wunderbare Freundschaft. Von Jesolo ging es , mit nur einem kurzen Zwischenstopp in Verona, direkt wieder in die Schweiz da wir am 19. August eine Firmung hatten und ich Firmgotte wurde. Am Freitagabend sind wir angekommen und am Samstag haben wir dann zusammen mit Verwandten und Freunden noch den 12. Geburtstag von Mattia gefeiert. Das war ein freudiges Wiedersehen, alle wieder einmal so zusammen zu haben. Die Firmung am Sonntag von Serena war sehr schön und die Tage vergingen wieder wie im Fluge. Mattia und Alessio durften dann noch für 4 Tage ins Engadin mit ihren Grosseltern wandern gehen, was für sie auch ein spezielles Erlebnis war. Am Samstag den 25.8 hatten wir dann noch unser alljährlich stattfindendes (inzwischen berühmt, berüchtigt) Aehrenwegfest. Es war natürlich besonders toll für uns, dass wir dabei sein konnten auch wenn wir im Moment nicht in der Schweiz leben. Wir hatten wie immer einen tollen lustigen abend mit allen Nachbarn vom Aehrenweg - ein liebes Dankeschön an alle nochmals !! Dann hiess es für uns erneut Abschied nehmen und was wir uns bei Beginn der Ferien kaum vorstellen konnten, auch diese langen Ferien sollten einmal vorbei sein. Die letzten 2 Wochenende vor Schulbeginn nutzten wir noch aus mit einem Ausflug über das Wochenende nach Florenz und in die nahegelegenen Berge wo wir in einem tollen Rifugio übernachteten und uns ein bisschen wie in der Schweiz fühlten.

Ja und nun hat das neue Schuljahr begonnen. Alessio besucht die 4. Klasse der internationalen Schule in Verona und Mattia hat das Abenteuer der Scuola Media an der internationalen Schule begonnen. Unsere Emma ist nun in der Scuola Materna endlich eine "grande" was sie besonders freut. Am 1. Oktober ist es genau ein Jahr seit Donato hier begonnen hat zu arbeiten und wir sind kurz darauf nachgekommen. Die Zeit ist wie im Fluge vergangen und wir dürfen sagen, dass wir angekommen sind. Ich werde immer wieder gefragt, wie es für mich ist wenn ich zu Besuch in die Schweiz komme. Es ist schwierig zu sagen, denn wir fühlen uns eigentlich nie als Besucher sondern immer sofort wieder zuhause. Es fühlt sich so an als wären wir nie weggewesen. Wenn ich dann wieder Richtung Verona heimfahre, habe ich immer ein bisschen ein mulmiges Gefühl. Kaum biege ich aber in unsere Strasse ein und erblicke ich unser Haus ist es auch ein Nachhause kommen und wir sind auch glücklich wieder hier zu sein. So wird es nun warscheinlich immer sein für uns, sanft haben wir unsere Wurzeln ausgestreckt und je länger wir hier bleiben desto stärker werden wir hier verwurzelt sein. Man beginnt zu begreifen, wie sich all die Immigranten fühlen, welche sich weitab von der Heimat eine neues Zuhause aufgebaut haben. Sich zuhause zu fühlen, aber trotzdem immer mit ein bisschen Wehmut im Herzen. Dieses Gefühl das wird sich nie mehr ändern egal wo wir in der Zukunft leben werden, aber es öffnet auch den Horizont und bereichert unser Leben. Auf unserer Rückfahrt aus den Bergen am letzten Wochenende sagten sie in den Nachrichten, dass Italien ein "drastischer " Herbst erwartet. Man spricht von 1'000 (!) Entlassungen täglich, es scheint kein Ende in Sicht von dieser dramatischen Wirtschaftskrise. Meine Freundin Elisabetta welche Lehrerin ist an einer öffentlichen Schule sagte mir, dass ihnen mitgeteilt wurde, dass dieses Jahr kein Geld für Fotokopien zur Verfügung sei, sie müssten sich anders organisieren. Auch sonst muss man überall sparen, Zeugnisse werden in Zukunft nicht mehr ausgedruckt sondern nur noch per Mail versandt. Wie dies dann in der Realität ablaufen soll weiss noch keiner. Dazu muss man bedenken, dass Italien bei der Anzahl an Internetanschlüssen in Privathaushalten immer noch einen der letzten Plätze belegt in Europa. Leider wird hier auf Kosten der Schwächsten gespart.

Warten wir ab was uns erwartet, wir werden weiter von unserem Abenteur Verona berichten.


Liebe Grüsse an alle
Donato,Karin, Mattia, Alessio & Emma
                                                 
                                                  Kurzurlaub am Gardasee

                                       



                                          Bellaria




















                                        so kann man Besteck auf veräumen.........Ferienwohnung Jesolo





                                                   Eindrücke aus Jesolo




























                                                  Mattia mit Elisabetta




















































                                          Mattias Geburtstagsfest







































                                          Firmung von Serena







                                         Mit Grosspapi im Nationalpark

                                                   Besuch von Familie Michel